Zuletzt geändert am 20. August 2023 von Sonja
Geologische Exkursionen in den Taunus
Der Taunus ist ein kleines Mittelgebirge am Südrand des Rheinischen Schiefergebirges und damit Teil des “variszischen Gebirges”. Dieses ist fast überall im Untergrund Deutschlands nachweisbar und kommt in einigen deutschen Mittelgebirgen an die Erdoberfläche.
Die Gesteine im Taunus erzählen die Geschichte von ihrer Ablagerung im “Rheischen Ozean” vor über 400 Millionen Jahren über Versenkung und Gebirgsbildung zu erneuter Hebung und den Eiszeiten bis heute.
Es ist eine Menge passiert – doch geologische Untersuchungen machen diese Geschichte erfahrbar.
Seit 2018 bin ich immer wieder mit Geologie-Interessierten im Taunus unterwegs.
Hier zeige ich Dir einige Eindrücke von diesen Exkursionen.
Geologische Geländearbeit
Die Teilnehmer lernen auf diesen “geologischen Wanderungen” kennen, wie wir Geolog*en im Gelände arbeiten.
Wichtige Werkzeuge sind ein Hammer, eine Lupe, ein Fläschchen verdünnte Salzsäure und ein Gefügekompass, mit dem die Lage von Strukturen im Raum einfach bestimmt werden kann. Außerdem ist immer ein Notizbuch dabei sowie Karten und gegebenfalls Diagramme.
Eine geologische Karte
zeigt die Alter und Arten der Gesteine in einer Region. Hier sehen wir uns die geologische Karte von Hessen an (Foto: Bianca Bürger).
Mit einem Hammer
kann ich Gesteine frisch anschlagen, um sie besser bestimmen zu können. Den Hammer benötige ich auch zur Probennahme (Foto: Bianca Bürger).
Im Feldbuch
fertige ich Skizzen an und mache mir Notizen. Hier zeichne ich gerade Quarzgänge in Taunusquarzit am Goldgrubenfelsen ab (Foto: Nicole Herr).
Mithilfe einer Lupe
sind einzelne Minerale in Gesteinen sowie dessen Struktur besser erkennbar (Foto: Bianca Bürger).
Schätzbilder
dienen beispielsweise dazu, die Gehalte einzelner Minerale in einem Gestein genauer abzuschätzen (Foto: Bianca Bürger)
Mit Salzsäure
lässt sich ganz einfach prüfen, ob ein Gestein Calcit (Calciumcarbont) enthält. Falls ja, entwickelt sich sprudelnde Kohlensäure (Foto: Bianca Bürger)
Die Teilnehmer
haben viele Fragen. Diese beantworte ich so gut ich kann und gebe gegebenenfalls Hinweise auf weiterführende Literatur (Foto: Bianca Bürger)
Mit einem Geologenkompass
bestimme ich hier gerade die räumliche Lage eines Quarzganges in Taunusquarzit (Foto: Nicole Herr).
Verschiedene Kompasse –
links ein normaler Wanderkompass, rechts ein Geologenkompass. Wir sehen uns die Unterschiede genau an – und wer mag, darf auch gerne ausprobieren (Foto: Bianca Bürger).
Gesteine des Taunus
Bei den geologischen Wanderungen (“Exkursionen”) sehen wir uns meist verschiedene typische Gesteine des Taunus näher an.
Im Taunus gibt es vor allem Sedimentgesteine wie den bekannten Taunusquarzit. Dieser ist nämlich eigentlich gar kein Quarzit, da er nicht metamorph ist. Hinzu kommen tatsächlich schwach metamorphe, ehemalige Sedimentgesteine (“Metasedimente”) wie Phyllit oder ehemalige Vulkangesteine (“Metavulkanite”) wie Serizitgneis und Grünschiefer.
Wandern und Ausblicke im Taunus
Nicht zu vergessen ist bei unseren geologischen Wanderungen natürlich auch, die wunderschöne Landschaft des Taunus und an vielen Stellen auch die phantastische Aussicht zu genießen…
Fazit
Der Taunus bietet viele schöne Wanderziele, die auch geologisch interessant sind. Nicht nur seine Entwicklungsgeschichte und die vielfältigen Gesteine sind spannend, auch Natur und Landschaft sind einfach herrlich.
Die geologischen Wanderungen bieten den Teilnehmer*n darüber hinaus einzigartige Einblicke in die Arbeit von Geolog*en sowie die Möglichkeit, alle möglichen Fragen zum Thema zu stellen.
Und auch ich lerne jedes Mal was dazu…
Komm mit in den Taunus!
Du möchtest auch mal mit mir im Taunus wandern und mehr über Geologie allgemein, geologische Geländearbeit und natürlich speziell über die Geologie des Taunus erfahren?
Dann komm doch auch mal mit zu einer geologischen Wanderung in den Taunus! Verschenke die Wanderung – oder kommt zusammen!
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